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DIE FRIEDLICHE KOEXISTENZ ZWISCHEN MENSCH, WOLF UND BÄR IST EINE ROMANTISCHE ILLUSION
Wir alle erinnern uns an die Märchen aus der Kindheit, in denen häufig der Wald eine Rolle spielt: Tiefe, urbelassene, geheimnisvolle Refugien der Natur, in deren Weitläufigkeit sich der Mensch verlieren kann und wo Fuchs, Hirsch und Wolf zwischen mächtigen Eichen umherstreifen. Diese romantische Vorstellung von Wäldern ist im dicht besiedelten Westeuropa eine realitätsferne Illusion: Unsere Wälder sind Kulturlandschaften und Naherholungsgebiete, die mit ihren Schotterwegen parkähnlich angelegt und flächendeckend erschlossen sind. Wer in einem solchen Rahmen von der friedlichen Koexistenz zwischen Raubtieren und Menschen träumt, denkt an der Wirklichkeit vorbei.